Die lästigen Filzläuse kommen vor allem bei Erwachsenen vor. Ein Befall ist nicht nur ekelig, sondern ist häufig auch psychisch sehr belastend. Die Zahl der Filzlausfälle wird in unseren Breiten zwar insgesamt immer seltener, vereinzelt sorgen Filzläuse aber noch für Juckreiz an Stellen, wo ihn nun wirklich niemand haben will. Doch was sind Filzläuse eigentlich und wie kann man sie erkennen und behandeln?
Hilfe, Filzläuse!
Symptome & Behandlung
Was sind Filzläuse?
Die Filzlaus ist ein Parasit aus der Familie der Menschenläuse. Sie kann weder fliegen noch springen, sondern kann sich nur krabbelnd von Haar zu Haar bewegen. Da Filzläuse bevorzugt die Schambehaarung im Genitalbereich befallen, werden sie auch „Schamläuse“ genannt. Außerdem sitzen sie auf den Beinen, Armen, Achsel- und Brusthaaren und gelegentlich auch in den Wimpern oder Augenbrauen. Manchmal besiedeln sie den Bart.
Filzläuse sind mit 0,8 bis 1,2 mm Länge etwas kleiner als die Kopfläuse und haben eine eher flache rundliche Form und erscheinen gräulich. Haben die Filzläuse Blut gesaugt, sind sie rostrot. Denn die winzigen Parasiten ernähren sich ausschließlich vom Blut des Menschen und saugen mehrmals am Tag über einen längeren Zeitraum.
Wie erkenne ich Filzläuse?
Die zwei typischen Symptome für einen Filzlausbefall sind:
Starker Juckreiz im Schambereich:Der Biss der Filzlaus verursacht einen starken Juckreiz und Rötungen, insbesondere im Schambereich. In der Nacht ist der Juckreiz oft am stärksten.
Blaue Flecken:Charakteristisch sind auch linsengroße (2 bis 3 mm) blaue Flecken an den Einstichstelle – sogenannte „Tâches bleues“.
Bei Verdacht auf Filzläuse, sollten Sie die betroffenen Körperstellen absuchen, denn sowohl die Filzläuse als auch ihre Nissen (Läuseeier) sind mit dem bloßen Auge zu erkennen. Eine Leselupe, ein Läusekamm mit engen Zinken, wie der Jacutin Nissenkamm, und eine gute Beleuchtung können Hilfestellung geben. Auch ein Blick in die Unterhose lohnt sich: Oftmals finden Betroffene rostartige Flecken in der Unterwäsche – ein weiteres Indiz für einen Befall, denn bei diesen „Rostflecken“ handelt es sich um Ausscheidungen der Filzläuse. Darüber hinaus können in den Haaren die sehr fest klebenden Nissen gefunden werden, welche Schuppen ähneln.
Wichtig zu wissen:
Die Filzlaus selbst ist ungefährlich und überträgt keine Krankheiten. Durch das Kratzen entstehen kleine Wunden an den Bissstellen, die sich infizieren können. Dadurch steigt auch das Risiko sich mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken. Daher muss ein Filzlausbefall unbedingt behandelt werden!
Wie werden Filzläuse übertragen?
Es gibt zwei Übertragungswege:
Sexueller Kontakt: Enger Körperkontakt, hauptsächlich über Geschlechtsverkehr. Filzläuse gehören deshalb zu den sexuell übertragbaren Krankheiten. Eine Meldepflicht besteht nicht.
Verseuchte Wäsche: Gemeinsam genutzte Handtücher, Unterwäsche, Bettwäsche, Decken, Schlafsäcke oder Kleidung. Mangelnde Körperhygiene begünstigt die Übertragung der Filzläuse.
Wie behandle ich Filzläuse?
Filzläuse gehören zu den unkomplizierten Geschlechtskrankheiten, weil sie mit wirksamen Läusemitteln schnell behandelt werden können. Die Anti-Läusemittel töten sowohl die Filzläuse, als auch die Nissen und Larven ab.
Vor der Behandlung, sollten die befallenen Körperbereiche gründlich mit Flüssigseife gewaschen werden. Die Anti-Läusemittel werden dann äußerlich auf die Haare aufgetragen und nach Ablauf der Einwirkzeit ausgespült. Um Anwendungsfehler zu vermeiden, lesen Sie sorgfältig die Gebrauchsanweisung und beachten Sie das empfohlene Behandlungsschema.
Bei starker Behaarung sollten prophylaktisch auch andere Körperstellen, wie die Oberschenkel, der Unterbauch und das Gesäß behandelt werden – auch wenn dort kein Filzlausbefall festgestellt wurde. Ergänzend können die Haare im Schambereich, unter den Achseln etc. wegrasiert werden, um die Plagegeister loszuwerden.
Befallene Wimpern oder Augenbrauen sollten ohne Medikamente behandelt werden. In diesem Fall werden die Filzläuse mit einer Pinzette abgezogen. Auf die Härchen kann vorher etwas Öl oder Vaseline aufgepinselt werden, um die Haare zu glätten und das Abziehen zu erleichtern.
Die Untersuchung und Mitbehandlung des Sexualpartners – und gegebenenfalls auch der anderen Familienmitglieder – empfiehlt sich, um eine gegenseitige Ansteckung und erneute Infektion zu verhindern. Bis zum Ende der Behandlung sollte auf engen Körperkontakt und Geschlechtsverkehr verzichtet werden.
Als zusätzliche Hygienemaßnahme kann die befallene Bettwäsche und Kleidung in einem Plastiksack verschlossen werden bzw. in der Tiefkühltruhe verschwinden oder bei 60°C gewaschen werden.
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