Wie sehen Kopfläuse aus? Wie sehen Nissen aus?
Hier sehen Sie ein paar Beispiele, wie Kopfläuse aussehen.
Wie sehen sie aus?
Wie werden sie übertragen?
Wir informieren Sie darüber, wie Sie Kopfläuse erkennen, zeigen Bilder von Nissen und Kopfläusen und geben Antworten darauf, was Kopfläuse überhaupt sind und wie sie übertragen werden. Kopfläuse sind weit verbreitet.
Täglich stecken sich zahlreiche Kinder, aber auch Erwachsene an. Besonders häufig krabbelt es auf den Köpfen von Kindern zwischen dem 5. und 13. Lebensjahr. Sie stecken beim Lernen oder Spielen gerne die Köpfe zusammen und kuscheln abends mit den Eltern auf der Couch. Doch bevor nun tiefer in das Thema eingestiegen wird, soll zunächst folgende oft gestellte Frage geklärt werden: Woran erkenne ich eigentlich Kopfläuse?
In der Regel verrät ein ständiges Kratzen am Kopf, dass ein Kopflausbefall vorliegt, denn das typische Leitsymptom bei Kopfläusen ist ein heftiger Juckreiz. Ähnlich wie bei einem Mückenstich ist der starke Juckreiz ein wichtiges Warnsignal. Er hat die Funktion uns auf die blutsaugenden Kopfläuse aufmerksam zu machen und lässt uns nur noch an das Eine denken: Kratzen, um die Plagegeister zu entfernen! Bei einem Erstbefall kann es jedoch vier bis sechs Wochen dauern, bis es zum „Läuse-Juckreiz“ kommt. Bei einem erneuten Befall treten die Symptome bereits nach ein bis zwei Tagen auf – also deutlich früher. Schlafstörungen, durch den verstärkten Juckreiz in der Nacht, sind ein weiteres charakteristisches Symptom. Doch Vorsicht! Der Läuse-Juckreiz tritt nicht bei allen Betroffenen auf. Nur rund ein Drittel bilden einen Juckreiz aus.
Hier sehen Sie ein paar Beispiele, wie Kopfläuse aussehen.
Bilderquelle: Gilles San Martin
Die Diagnose wird hauptsächlich durch das Auffinden von lebenden Läusen oder deren Nissen (Läuseeier) gestellt. Sobald Ihnen ein Kopflausbefall im näheren Umfeld Ihres Kindes bekannt wird, sollten Sie alle Familienmitglieder untersuchen. Dies geschieht am besten mit Hilfe des „feuchten Auskämmens“. Mit dieser Methode lassen sich die Haare inspizieren sowie Nissen und Kopfläuse erkennen.
Das benötigen Sie:Shampoo, Pflegespülung, Handtuch, Küchenpapier, Nissenkamm
Zeitbedarf:Kurzes Haar ca. 10 Minuten / Langes Haar ca. 30 Minuten
Führen Sie die Haarwäsche mit einem normalen Shampoo durch. Tragen Sie anschließend großzügig eine Haarpflegespülung als Auskämmhilfe auf das feuchte Haar auf, um es zu glätten. Die Pflegespülung nicht ausspülen.
Kämmen Sie das Haar systematisch Strähne für Strähne von der Kopfhaut bis zu den Haarspitzen durch. Hierzu eignet sich ein herkömmlicher Kamm mit gröberen Zinken. Sobald der Kamm mit den gröberen Zinken ohne Ziepen durch das Haar fährt, wechseln Sie auf einen speziellen „Läusekamm“.
Der Läusekamm sollte so geführt werden, dass die Zinken des Kamms an der Kopfhaut angesetzt und von dort Strich für Strich fest zu den Haarspitzen heruntergezogen werden. Achten Sie dabei auf gutes Licht. Bei langem Haar können Haargummis oder -spangen helfen die Haarsträhnen abzutrennen.
Bei jedem Strich, sollten Sie den Läusekamm sorgfältig nach Läusen untersuchen. Dafür ist das Abstreifen der Zinken an einem weißen Küchenpapier bzw. Handtuch hilfreich. Um die winzigen Larven und Nissen vor dem hellen Hintergrund zu erkennen, kann eine Leselupe sehr nützlich sein. Danach können Sie die Läuse bzw. Nissen durch Abspülen mit heißem Wasser oder Abreiben vom Läusekamm entfernen.
Abschließend spülen Sie die Pflegespülung mit Wasser aus.
Das Erkennen der Kopfläuse ist Schritt 1. Sollten Sie beim feuchten Auskämmen Kopfläuse oder Nissen erkennen, dann gilt es in Schritt 2 sofort die Kopfläuse zu behandeln.
Mit Hilfe eines feinen Kamms können Läuse und deren Nissen erkannt und ausgekämmt werden. Ein „Läusekamm“ hat stabile, eng stehende Zinken (Zinkenabstand ca. 0,2 mm) aus Metall, Plastik oder Naturkautschuk. Oft liegen Läusekamme auch Verpackungen von Läusemitteln bei, z. B.Jacutin Pedicul Fluid 200 ml. Ansonsten können sie in der Apotheke erworben werden.
Neben einer Haarpflegespülung als Auskämmhilfe, können auch Natron oder Säuren eingesetzt werden, um die Kämmbarkeit des Haares zu verbessern: Während Laugen (10 bis 15 g Natron/Liter Wasser) die Haare quellen lassen, wirken verdünnte Säuren (50 ml Essig/Liter Wasser) zusammenziehend. Der wasserunlösliche „Kleber“, mit denen die Nissen am Haar festgemacht sind, kann jedoch leider nicht aufgelöst werden.
Läuse schwimmen oben auf, wenn man die Haarbürste ins Wasser tunkt. Auch mit dieser Methode lässt sich erkennen, ob ein Kopflausbefall vorliegt.
Studien zeigen, dass Kopfläuse oder deren stecknadelgroße Nissen oftmals fälschlicherweise für Kopfschuppen, Haarspray- oder Shampoo-Rückstände gehalten werden. Bevorzugt sind die Plagegeister am Haaransatz im Schläfenbereich, hinter den Ohren und im Nacken zu finden. Die Nissen werden mit einem wasserunlöslichen „Kleber“ in einem schrägen Winkel in der Nähe des Haaransatzes sehr fest ans Haar gelegt. Sie haben eine ovale Form und lassen sich weder abstreifen, noch auswaschen oder mit einem normalen Kamm auskämmen. Häufig sind sie wie an einer Perlschnur aneinandergereiht. Weißliche Eihüllen, die weiter als 1 cm von der Kopfhaut entfernt gefunden werden, sind in der Regel leer. Von ihnen geht kein Übertragungsrisiko aus. Nissen können auch nach einer erfolgreichen Kopflausbehandlung noch monatelang im Haar verbleiben. Mit Hilfe eines Läusekamms mit besonders feinen Zinken, z. B. dem Jacutin Nissenkamm, können Sie die winzigen Nissen auskämmen.
Kopfläuse sind Parasiten, die auf der behaarten Kopfhaut leben und sich als „Schmarotzer“ ausschließlich vom Blut des Menschen ernähren. Ähnlich wie Mücken sind sie mit einem Stech- und Saugrüssel ausgestattet, mit dem sie mehrmals täglich Blut saugen. Je nachdem, ob sie mit Blut vollgesaugt sind oder nicht, erscheinen sie dann hell- bis dunkelbraun. Als Klammergreifer können sich die Kopfläuse außerdem optimal im Haar verankern und fortbewegen. Dafür nutzen die Läuse ihre sechs Klammerbeine mit hakenförmigen Klauen, die sie sehr flink und beweglich machen.
Die winzigen Parasiten haben keine Flügel – können weder fliegen noch springen und sind ausgewachsen etwa 2 bis 3 mm lang – etwa so groß wie ein Streichholzkopf oder Sesamkorn. Mit dem bloßen Auge also kaum zu erkennen.
Solange es Menschen gibt, gibt es Läuse. Über Jahrmillionen haben sich die Quälgeister an ihren Lebensraum, die menschliche Kopfhaut, angepasst. Der Mensch hat insgesamt mit drei Arten von Läusen zu kämpfen: Neben den Kopfläusen gibt es noch Filzläuse und Kleiderläuse, die ebenfalls zur Familie der „Menschenläuse“ gehören. Filzläuse sind an das menschliche Schamhaar angepasst. Kleiderläuse leben in Textilien. Im Gegensatz zum Kopflausbefall, steht die Besiedelung mit Filz- oder Kleiderläusen jedoch mit mangelhafter Hygiene in Zusammenhang. Darüber hinaus können Kleiderläuse Krankheitserreger übertragen. Kopfläuse hingegen übertragen in unseren Breiten in der Regel keine Krankheiten.
Insbesondere die Entwicklungszeit von Kopfläusen ist relevant für Schritt 2 – die Behandlung. Doch wie entwickeln sich Kopfläuse? Die Kopflaus lebt rund einen Monat. Insgesamt durchläuft sie dabei drei Entwicklungsstadien: Von der Nisse, zur Larve und dann zur erwachsenen Laus.
Nach der Paarung kleben befruchtete Läuseweibchen ihre Nissen (Läuseeier) in einem schrägen Winkel in unmittelbarer Nähe des Haaransatzes (höchstens 1 cm entfernt) mit einem wasserunlöslichen Kleber ans Haar. Die stecknadelgroßen Nissen haben eine ovale Form, lassen sich mit einem normalen Kamm weder auskämmen noch auswaschen und sind auf diese Weise von Schuppen zu unterscheiden. Bis zum Schlüpfen der Larven „wachsen“ die Nissen auf diese Weise durch das Haarwachstum von der Kopfhaut weg. Die Nissen sind überwiegend im Schläfenbereich, hinter den Ohren und im Nacken. Sie sind mit einem robusten Gehäuse und einem Deckel verschlossen, in dem sich Atemöffnungen befinden.
Die Larven schlüpfen nach etwa 7–10 Tagen und stoßen dabei den Deckel ihrer Eihülle ab. Sie können sich bereits langsam fortbewegen und beginnen sofort mit dem Blutsaugen, um sich weiter zu entwickeln.
Etwa 8 – 10 Tage nach dem Schlüpfen haben sich die Larven zu geschlechtsreifen Läusen entwickelt. Befruchtete Läuseweibchen können dann die ersten Nissen ablegen. Insgesamt leben Kopfläuse etwa vier Wochen.
Somit ist der Entwicklungszyklus kurz. Ein geschlechtsreifes Weibchen legt in einem Läuseleben durchschnittlich 140 bis 300 Nissen.
Eine rasche und starke Vermehrung der Kopfläuse wird durch den Läuse-Entwicklungszyklus begünstigt und kann schnell erfolgen. Dennoch beherbergen Betroffene meist weniger als zehn Läuse pro Kopf.
Hauptsächlich erfolgt die Übertragung von Kopfläusen direkt von Haar zu Haar, da die sechsbeinigen Krabbler nicht springen oder fliegen können. Haben die Haare Kontakt, findet die Übertragung wahrscheinlich innerhalb weniger Minuten von Mensch zu Mensch statt. Zu einem engen Haar-zu-Haar-Kontakt kommt es vor allem beim Spielen, Kuscheln oder Lernen, wenn die Kinderköpfe zusammengesteckt werden. Die Kopfläuse können auch mehrfach hin- und herwandern, wenn z. B. im Bett gespielt wird, und der Kontakt über einen längeren Zeitraum besteht. Auch wenn die Köpfe nur kurz für ein „Selfie“ zusammengesteckt werden, können Kopfläuse rasch auf einen benachbarten Kopf überwandern.
Insbesondere in Familien, Schulklassen oder im Kindergarten ist die Ansteckungsgefahr groß, da die Kopfläuse durch den engen zwischenmenschlichen Kontakt leicht eingeschleppt werden und sich weiterverbreiten. Daher kommt es ihn Gemeinschaftseinrichtungen auch überwiegend zu „Kleinepidemien“. Typisch für diese „Seuchen“ ist, dass die kleinen Parasiten in eine Gruppe hineingetragen werden und sich dort schleichend verbreiten, weil der Befall aus Scham geheim gehalten wird. Schließlich sind epidemieartig viele Kinder (in der Regel fast jedes dritte Kind) und deren Familien verlaust.
Eine indirekte Übertragung durch Gegenstände, die mit dem Haupthaar in Berührung kommen, sind seltene Ausnahmen. Denn die Kopfläuse wollen den behaarten Kopf nicht verlassen, auf dem sie sich wohlfühlen und an den sie optimal angepasst sind: Sie sind die gleich bleibenden Temperaturen um die 28 bis 29°C auf der Kopfhaut gewöhnt und können sich in den menschlichen Haaren mit einer Geschwindigkeit von bis zu 23 cm pro Minute flink fortbewegen. Darüber hinaus bekommen sie alle vier bis sechs Stunden Hunger und saugen Blut.
Abseits des Kopfes können sie sich auf Gegenständen, wie Kuscheltieren, gemeinsam genutzten Bürsten, eng nebeneinander hängender Kleidung oder ausgetauschten Mützen, nicht richtig fortbewegen. Die Blutsauger tolerieren fehlende Mahlzeiten nur kurzfristig. Dann sind sie geschwächt, werden lahm, vertrocknen und sterben bei Zimmertemperatur in der Regel innerhalb von zwei Tagen. Auch eine Übertragung durch Haustiere oder durch Wasser, z. B. im Schwimmbad ist daher sehr unwahrscheinlich.
Eine Studie zeigte keine einzige Kopflaus in 1.000 Kopfbedeckungen von Schülern mit Kopfläusen. Auch auf dem Fußboden der Klassenzimmer wurde nichts gefunden, denn das „Fallen vom Wirt“ kommt selten vor. In den Haaren der untersuchten Kinder hingegen befanden sich 5.000 Läuse. Selbst bei Kindern mit einem sehr starken Befall fand man am Morgen nur einige Larven auf dem Kopfkissen.
…der Kopflausbefall die häufigste Parasitenerkrankung im Kindesalter ist. Vor allem betroffen sind Kinder zwischen 9 und 10 Jahren. Nach den Erkältungskrankheiten ist sie auch die zweithäufigste ansteckende Erkrankung in der Altersgruppe der 7- bis 11-Jährigen.
…Kleinepidemien vermieden werden könnten, wenn offen mit dem Thema Kopfläuse umgegangen werden würde. Doch noch immer werden Kopfläuse mit mangelnder Hygiene in Verbindung gebracht. Betroffene werden stigmatisiert und die Erkrankung tabuisiert, was auch zu psychosozialen Problemen führen kann – obwohl Kopflausbefall nichts mit mangelnder Hygiene zu tun hat und keine Schande ist!
Kratzen ist eine natürliche Reaktion, um den Juckreiz auf der Kopfhaut zu stillen. Dabei entstehen Schmerzreize, die kurzfristig den Juckreiz überdecken, langfristig aber zu mehr Juckreiz führen. Bei länger bestehendem Befall reizt das ständig wiederholte Kratzen die empfindliche Kopfhaut und schädigt die Barrierefunktion der Haut. Kleine Verletzungen können entstehen. Krankheitserreger können leichter in die Haut eindringen und zu einer bakteriellen Hautinfektion führen. Ein sogenanntes „Läuse-Ekzem“ kann entstehen, das überwiegend im Nacken auftritt: Die Haare verkrusten, verkleben und verfilzen und auch die Lymphknoten können anschwellen. Um dem entgegen zu wirken, ist eine unverzügliche Therapie sehr wichtig. In diesem Fall ist ein Arztbesuch anzuraten.
Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten Kopfläuse zu behandeln. Doch welche Behandlung ist die richtige?
Wie kann ich Kopfläuse vorbeugen und was kann ich tun, um Kopfläuse erst gar nicht zu bekommen?
Hier finden Sie Antworten zu den am häufigsten gestellten Fragen über Kopfläuse und Jacutin